Corona

SARS-CoV-2 bei Haustieren in der Schweiz

SARS-CoV-2 Studie zu Haustieren aus COVID-19 Haushalten erfolgreich beendet

Seit Dezember 2020 suchten wir, das Veterinärmedizinische Labor des Tierspitals Zürich, Haustiere aus Schweizer Haushalten mit Personen, welche aktuell an COVID-19 erkrankt sind oder eine SARS-CoV-2 Infektion innerhalb der letzten sechs Monate durchgemacht hatten. Die Auswertung dieser Daten gibt uns einen Einblick in die Prävalenz von Schweizer Haustieren aus COVID-19 Haushalten und ermöglicht evidenzbasierte Empfehlungen für die tierärztliche Versorgung und Pflege von Haustieren aus COVID-19 Haushalten zu geben.

Die Teilnehmerzahl für die Studie ist Anfang Mai 2022 erreicht worden und somit möchte sich das gesamte Corona-Team des Veterinärmedizinische Labors herzlichst bei allen Teilnehmenden für die Leistung dieses wertvollen Beitrages bedanken.


Die Datenauswertung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, anschliessend werden die Studienerkenntnisse dann hier zu finden sein.

Bei Fragen rund um das Thema SARS-CoV-2 bei Tieren und in speziellen Fällen (siehe unten), steht das Corona-Team weiterhin unter corona@vetlabor.ch zur Verfügung.


Natürlich werden weiterhin SARS-CoV-2 Reiseatteste für Tiere, welche ins Ausland reisen ausgestellt. Kontaktieren Sie uns dafür gerne.


In den letzten 2 COVID-19 Pandemiejahren wurde eine SARS-CoV-Infektion bei 11 Katzen und 7 Hunden in der Schweiz nachgewiesen (Stand 24.12.2021). Weltweit sind zunehmend Fälle bekannt, bei denen das Virus bei Hunden und Katzeen sowie verschiedenen Zoo- und Wildtieren nachgewiesen werden konnte. Die offiziell bekannten Fälle werden durch die entsprechenden Behörden (in der Schweiz das BLV) an die Weltgesundheitsorganisation für Tiere (OIE) gemeldet. Die aktuelle Übersicht über alle gemeldeten Tierfälle finden Sie hier. Darunter finden sich auch die bisher in der Schweiz entdeckten positiven Tiere. Fast alle positiven Haustiere, stammen aus Haushalten mit Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden (sogenannte "COVID-19 Haushalte"). Das Risiko, dass sich Haustiere mit SARS-CoV-2 anstecken kann durch Hygienemassnahmen, welche auch Mitmenschen im gleichen Haushalt schützen, reduziert werden. Die Empfehlungen des BLV dazu finden Sie hier.

Informationen zu Studien und ersten Ergebnissen

Wir führen seit März 2020 ein durch die UZH und das BLV unterstütztes Projekt zum Vorkommen von SARS-CoV-2 Infektionen bei Haus- und Nutztieren in der Schweiz und dem benachbarten Ausland durch. Dazu wurden Proben durch unser Labor in der Schweiz, und durch Prof. Eric Zini und Team in Norditialen und Prof. Katrin Hartmann und Team in Süddeutschland gesammelt und in Zürich analysiert. Erste Resultate dazu konnten bereits publiziert werden.

Seit Oktober 2020 werden auch gezielt Tiere in COVID-19 Haushalten untersucht mit dem Ziel das Infektionsrisiko und einen möglichen Einfluss auf die Tiergesundheit zu bestimmen sowie den Einfluss von Hygienemassnahmen auf eine mögliche Übertragung der Infektion von Mensch auf Tier zu ermittlen. Diese Studie wird durch das BLV und das BAG unterstützt. Erste Resultate und weitere Informationen dazu finden Sie hier:

Seit September 2021 untersuchen wir gemeinsam mit Prof. Marie-Pierre Ryser und Team vom Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Vetsuisse Fakultät Bern (FIWI) auch Wildtiere auf eine mögliche SARS-CoV-2 Infektion. Im Rahmen dieser durch das BAFU und BLV unterstützten Studie wurden bisher (Stand 2021/12) 45 Tiere untersucht, wobei alle negativ waren.

Gemeinsam mit der Schweizer Tierschutzorganisation «Network for Animal Protection» (NetAP) konnten wir 1405 Speicheltupferproben von Streunerkatzen aus 14 Schweizer Kantonen auf das Vorhandensein von SARS-CoV-2 RNA untersuchen. Wie sich gezeigt hat, stellt die Schweizer Streunerkatzenpopulation bisher keine Gefahr der direkten Übertragung da. Dies kommt natürlich daher, dass Streunerkatzen oft keinen engen Kontakt zu Menschen haben. Auch indirekte Übertragungswege durch Abfälle, Futterstellen oder Schmutzwasser spielen keine Rolle, da sich das SARS-CoV-2 bisher nicht als Reservoir etabliert hat. Die gesamte Publikation finden Sie hier:

Diagnostische Untersuchungen

Diagnostische Untersuchungen, welche wir weiterhin durchführen und auch für vereinzelte Fälle anbieten (siehe unten) umfassen:

  • RT-qPCR zum Nachweis von SARS-CoV-2 RNA aus Abstrichproben des oberen Atemtrakts und Kottupfer, sowie aus Gewebeproben

  • Serologische Untersuchungen zum Nachweis von anti-SARS-CoV-2 Antikörpern aus Serum/Plasma mittels ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) und Surrogate Neutralisationstest


In vereinzelten Fällen können gerne weiterhin Proben (oropharyngeale oder nasale Abstrichproben oder Serum) nach Absprache zugeschickt werden:

  • Kleine Heimtiere (wie Hamster, Frettchen, Kaninchen) mit Symptomatik, welche Kontakt zu einer SARS-CoV-2 infizierten Person hatten

  • Pferde mit Symptomatik, welche Kontakt zu einer SARS-CoV-2 infizierten Person hatten

  • Zootiere mit Symptomatik, welche Kontakt zu einer SARS-CoV-2 infizierten Person hatten

  • Symptomatische Wildtiere (Rot-, Dammwild, Hirsche, …), welche in Gehege gehalten werden und ein Kontakt zu SARS-CoV-2 infizierten Personen besteht

  • Untersuchung auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 bei Tieren, welche sich innerhalb der letzten 6 Monate in einem COVID-19 Haushalt aufgehalten haben. Für diese Untersuchung wird eine Blutentnahme vorausgesetzt.


Diagnostik bieten wir an für Besitzer, die ihre Tiere auf eine Auslandsreise mitnehmen möchten und für das betreffende Land ein Attest über die SARS-CoV-2 Freiheit benötigen. Das Testen erfolgt hier nach vorheriger Absprache, um zeitliche Rahmenbedingungen der Behörden einhalten zu können. Bezüglich Kontaktmöglichekeiten siehe unten.

Kontakt

Bei Verdacht einer SARS-CoV-2 Infektion bei einem Tier oder für ein Attest für eine Auslandsreise nehmen Sie gerne Kontakt mit uns per Mail auf.

Weitere Informationen generell zu SARS-CoV-2 und Haustieren finden Sie auch in den Dokumenten unten in Deutsch.

Speziell bez. Katzen finden Sie aktuelle Informationen des European Advisory Boards for Cat Diseases (ABCD) unter: